Rennbericht

Tschechien 2018

Sascha Lenz in Most zweimal auf dem Podium

 

Beim 5. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship auf dem Autodrom im tschechischen Most erlebte der junge MAN-Pilot Sascha Lenz sein bisher erfolgreichstes Rennwochenende. Zweimal stand er selbst auf dem Podium, und das Team „Reinert Adventure“, das Sascha mit dem MAN-Markenkollegen René Reinert bildet, heimste gleich in allen vier Rennen Podiumsplätze ein.

 Vor insgesamt 90.000 Zuschauern litten die Rennen am Samstag unter extremen Regenfällen. In der ersten Qualifikation hatte sich Sascha schon den 3. Startplatz erobert – und dann wurde ihm auch noch ein wenig Glück zuteil. Insgesamt vier Piloten wurden – wegen Ignorierens der gelben Flagge – um jeweils drei Startplätze zurückversetzt. Sascha fand sich so auf der Pole wieder, neben ihm die Iveco-Pilotin Steffi Halm.

 

Als Polesetter bestimmte Sascha das Tempo und geschickt konnte er schon etwas Abstand zwischen sich und die Verfolger legen, bevor das Rennen endgültig frei gegeben wurde. Denn direkt hinter Steffi Halm lag Lokalmatador Adam Lacko, und der hat nun mal den Ruf, im Regen zu fahren wie auf Schienen. Tatsächlich ließ Lacko den Iveco auch schnellstens links liegen, und etwa nach der Hälfte des Rennens zog der Buggyra Freightliner dann auch an Sascha vorbei. Als aber anschließend die Ideallinie etwas abtrocknete, konnte der Tscheche kaum noch Raum gewinnen, in einzelnen Runden war sogar Sascha schneller. Schließlich passierte der junge MAN-Pilot nicht einmal zwei Sekunden nach dem siegreichen Buggyra die Ziellinie. Mit etwas Abstand folgte Jochen Hahn (Iveco) auf dem 3. Platz, das restliche Feld war weit zurückgefallen. René Reinert fuhr als Achter ein, in der Teamwertung hieß das 3. Rang für „Reinert Adventure“.

 

Infolge der umgekehrten Startaufstellung hatte René Reinert nun die Pole, Sascha ging vom 7. Startplatz aus ins Rennen, neben ihm lag Lacko. Erneut gab es einen „Sicherheitsstart“ wie schon im Rennen zuvor. Er beendete das Rennen da, wo er es begonnen hatte, auf Platz 7. René Reinert hatte schon anfangs einen ziemlichen Abstand zu den Verfolgern gewinnen können, musste aber wenige Meter vor dem Ziel die Erfahrung machen, dass bei Regen kein Kraut gegen den Buggyra gewachsen ist. Um nicht einmal 2 Zehntel musste er sich schließlich mit dem 2. Platz zufrieden geben. Dafür holten die beiden „Reinert Adventure“-Piloten dann aber den Sieg in der Teamwertung.

 

Am Sonntag sicherte sich Sascha in der SuperPole den 4. Startplatz. Doch als dann das Rennen auf dem Programm stand, hatte es nicht nur aufgehört zu regnen, der Asphalt war größtenteils sogar abgetrocknet. Erstmals an diesem Wochenende gab es einen regulären Start. Polesetter Lacko, in der Qualifikation war die Piste auch noch nass, hatte keine Chance gegen Jochen Hahn, der fuhr einen klaren Start-Ziel-Sieg nach Hause. Auch Sascha hatte einen hervorragenden Start, war in der Schikane eigentlich schon am Tschechen vorbei, allerdings war ausgangs der Kurve die Traktion des Buggyra dann doch etwas besser, sodass Sascha sich dahinter wieder einordnen musste. Er hing dem Tschechen während der gesamten anschließenden Rennendistanz förmlich an der Stoßstange, musste sich am Ende aber doch um gerade mal 9 Zehntel geschlagen mit dem 3. Platz zufrieden geben.

 

René Reinert kam als Sechster ins Ziel, so sammelten die beiden Piloten erneut ausreichend Punkte für einen Podiumsplatz in der Teamwertung für „Reinert Adventure“, diesmal war es wieder Platz 3.

 

Auch das Schlussrennen ging unter guten äußeren Bedingungen über die Bühne. Sascha startete vom 6. Platz aus, René Reinert vom dritten. Beide hatten einen guten Start. René übernahm schon in der zweiten Runde die Führung, Sascha attackierte in der Schikane den an 3. Position liegenden Portugiesen José Rodrigues (MAN). Der bremste jedoch extrem stark ab, so musste auch Sascha kräftig in die Eisen steigen, um eine Kollision zu vermeiden.

SASCHA LENZ BEDANKT SICH BEI SEINER MANNSCHAFT:

„Das Wochenende war unglaublich, unser ganzes Team war unglaublich. Wir haben in der Sommerpause kleine Veränderungen am Truck vorgenommen. Ich glaube, das hat sich hier schon ausgezahlt. Das Feld ist unheimlich ausgeglichen, da machen sich schon Nuancen bemerkbar. Auch hier hat sich wieder gezeigt, bei regulären äußeren Bedingungen kann unter den besten Sechs, Sieben jeder gewinnen. Wir planen langfristig. und im Moment sieht es so aus, als wären wir auf dem richtigen Weg. Ich hoffe, in Zolder geht’s auf dem Niveau für uns weiter.“


Das konnte Lacko nutzen, um am gelb-grünen Lenz-MAN vorbeizuziehen, mit dem Iveco von Jochen Hahn im Schlepptau. Rodrigues kam anschließend relativ zügig wieder in Fahrt, blieb dann auch knapp vor Lacko, Sascha hatte durch die Aktion aber gleich zwei Plätze verloren. Während das Spitzenduo vorn den Sieg unter sich ausmachte, den René Reinert am Ende knapp für sich verbuchen konnte, erwartete man nun allseits eine Jagd des von Lacko angeführten Verfolgertrios auf Rodrigues. Doch überraschend vergrößerte sich der Abstand sogar etwas. Jochen Hahn und Sascha schienen permanent einen Tick schneller als der Buggyra, kamen aber einfach nicht vorbei. So musste sich Sascha am Ende mit dem 6. Platz zufrieden geben. Für „Reinert Adventure“ brachte dies dann doch noch den vierten Podiumsplatz dieses Wochenendes, diesmal stand man wieder ganz oben.

Tschechien 01.09. - 02.09.2018