Sascha Lenz bei den 24H Camions in Le Mans zweimal auf dem Podium
Vor insgesamt 57.200 Zuschauern erlebte MAN-Pilot Sascha Lenz bei herrlichstem Spätsommerwetter auf dem Circuit Bugatti in Le Mans beim 7. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship sein bisher bestes Truckracing-Wochenende. Zwei Podiumsplätze in den punktereicheren ersten Tagesrennen waren die Grundlage für vierzig neue FIA-Punkte. Damit greift Sascha in der Endphase der Meisterschaft sogar noch in das Duell der beiden früheren Champions Antonio Albacete (MAN) aus Spanien und Mercedes-Pilot Norbert Kiss (HUN) um den 3. Platz im Endklassement ein. Vom Spanier trennen ihn neun und vom Ungarn nur 3 Punkte.
Die Meisterschaft selbst wurde in Le Mans schon vorzeitig entschieden. Nach dem 3. Rennen stand fest, Iveco-Pilot Jochen Hahn hatte schon solch einen großen Vorsprung herausgefahren, dass der aktuell zweitplatzierte Titelverteidiger Adam Lacko (Buggyra Freightliner) aus Tschechien auch theoretisch keine Chance mehr hat, Jochen Hahn noch einzuholen. Auch der Sieger im Teamchampionat stand schon vor dem Finale in Jarama fest. Zusammen mit seiner Teamkollegin Steffi Halm holte Jochen Hahn auch hier den Titel für „Die Bullen von Iveco Magirus“.
In der Teammeisterschaft hat Sascha allerbeste Aussichten auf den Vizetitel. Vier mickrige Pünktchen fehlten ihm und seinem Marken- und Teamkollegen René Reinert noch, dann hätte Team Reinert Adventure schon in Le Mans auf die Vizemeisterschaft anstoßen können.
Der Samstag begann für Sascha schon überragend. In einer extrem spannenden und engen SuperPole der Top-Ten - die schnellsten Acht lagen etwas mehr als 7 Zehntel auseinander - fuhr Sascha mit 2:05,205 die schnellste Runde des ganzen Wochenendes und holte sich damit die Pole für das anschließende Rennen. Hier gewann der MAN-Pilot auch das Startduell gegen Jochen Hahn, wurde aber wenig später in einer Kurve weit nach außen getragen. Der Iveco-Pilot schoss in die Lücke und übernahm die Spitze. Das Führungsduo setzte sich schnell von den Verfolgern ab und völlig ungefährdet fuhr Sascha so knapp hinter Hahn dem 2. Platz auf dem Podium entgegen. Teamkollege René Reinert wurde Fünfter, für Reinert Adventure hieß das insgesamt auch den 2. Platz auf dem Teampodium.
Im zweiten Samstagsrennen ging Sascha infolge der umgekehrten Startaufstellung von Startplatz sieben aus ins Rennen. Im Laufe der elf Runden konnte er dann noch einen Platz gutmachen. Es ging ausgesprochen eng zu, am Ende passierten die neun Erstplatzierten im Sekundentakt die Ziellinie. René Reinert musste das Rennen mit einem Plattfuß schon frühzeitig aufgeben.
In der sonntäglichen SuperPole holte sich diesmal Jochen Hahn Startplatz eins, Sascha folgte mit 18 Hundertstel Abstand auf dem 2. Platz.
Wie schon am Tag zuvor konnten sich die beiden Truckracer im anschließenden Rennen schnell von den Verfolgern lösen und völlig ungefährdet dem Ziel entgegenfahren. René Reinert erhielt nach knallhartem Kampf mit Lacko - ebenso wie der Tscheche - 30 Strafsekunden aufgebrummt und fiel so auf den 13. Platz zurück; dennoch reichte es abermals zum 2. Platz auf dem Teampodium.
Im letzten Rennen wurde Sascha entsprechend seinem Startplatz Siebter, René Reinert gehörte zu den wenigen, die Plätze gutmachen konnten - von Platz 13 auf neun. Insgesamt brachte es den beiden MAN-Piloten einen weiteren Platz auf dem Teampodium, diesmal den dritten.
Am Sonntagabend zeigte sich Sascha Lenz hochzufrieden:
„Der Circuit Bugatti hier in Le Mans liegt mir wohl besonders. Schon im letzten Jahr bin ich mit 2:04,783 die schnellste Zeit eines Renntrucks gefahren. Da kam ich diesmal zwar nicht ganz heran, doch auch jetzt hatte ich die schnellste Runde des Wochenendes. Vor allem bin ich diesmal schadlos über die Runden gekommen und habe punktemäßig mein bisher bestes Wochenende in der Truck-EM gehabt. Wer hätte vor einigen Wochen gedacht, dass ich mit Aussichten auf den dritten Gesamtplatz zum Finale nach Jarama fahre. Auch wenn das nichts werden sollte - ich glaube Antonio wird auf seiner Hausstrecke nicht zu schlagen sein - bin ich extrem zufrieden mit der Saison. Der Vizetitel in der Teammeisterschaft wird René und mir nicht mehr zu nehmen sein. Das heißt andererseits aber auch, die Erwartungshaltung und die Ziele werden immer höher gesteckt.“