Sascha Lenz in Zolder knapp am Podium vorbei
Auch wenn Sascha Lenz beim 6. Lauf zur FIA European Truck Racing Championship im belgischen Zolder diesmal nicht auf dem Podium gestanden hat, konnte er am Ende vor insgesamt 12.500 zahlenden Zuschauern – die Einwohner von Heusden-Zolder hatten freien Eintritt – mit je zwei vierten und sechsten Plätzen weitere 28 Punkte seinem FIA-Konto gutschreiben lassen.
Bei durchweg angenehmem Spätsommerwetter standen am Freitag die Freien Trainings und am Spätnachmittag ein RaceTruck-Konvoi in das Zentrum von Zolder auf dem Programm.
Am Samstagmorgen wurde es dann aber wieder ernst, in der SuperPole der Top-Ten fuhr man die Startreihenfolge des ersten Tagesrennens aus. Sascha holte sich mit seinem MAN-RaceTruck Startplatz sieben. Schon kurz nach dem Start konnte sich ein Trio mit dem Spanier Antonio Albacte (MAN), dem Tschechen Adam Lacko (Freightliner) und dem Iveco-Piloten Jochen Hahn etwas absetzen können. So sah am Ende auch das Podium aus. Richtig zur Sache ging es aber dahinter – in einem Verfolgersextett und mittendrin lag Sascha. Bis zur Zieldurchfahrt wurde ungemein hart gefahren, am Ende passierte die Gruppe innerhalb von knapp 7 Sekunden die Ziellinie. Sascha wurde Sechster.
Für das anschließende Rennen bedeutete dies den 3. Startplatz, und Sascha hegte realistische Podiumsträume. Doch schon im Startgerangel bekam der gelb-grüne MAN so viele Stöße von allen Seiten ab, dass er auf die 8. Position zurückfiel. Anschließend kämpfte sich der junge Rheinländer zwar wieder etwas nach vorn, mehr als der 6. Platz war am Ende dann doch nicht drin. René Reinert, Saschas Teamkollege bei „Reinert Adventure“, fuhr mit seinem MAN auf den 5.Rang, so kam man auf den 2.Platz in der Teamwertung.
Die SuperPole am Sonntag begann schon recht viel versprechend – mit Startplatz 3. Polesetter war Hahn. Der Iveco-Pilot ließ im anschließenden Rennen nichts anbrennen und fuhr einen eindeutigen Sieg ein. Sascha lag gleich nach dem Start hinter dem Iveco kurzzeitig auf dem 2. Platz, bevor Albacete sich ihn zurückholen konnte.
So schaute nun alles auf das Duell zwischen Sascha und Lacko. Eigentlich schien Sascha alles im Griff zu haben und dann unterlief ihm „ein ganz blöder Fehler“ (O-Ton Lenz). Der Titelverteidiger aus Tschechien war vorbei. Mit Norbert Kiss (HUN) klemmte nun ein zweifacher Europameister hinter dem MAN. Der Mercedes-Pilot ging nicht gerade zimperlich mit Sascha um, knallte ihm auch mehrfach aufs Heck, doch Sascha behielt die Ruhe und verteidigte den 4. Platz bis ins Ziel. Kiss dagegen erhielt wegen seiner harten Gangart – insbesondere gegen Sascha – 30 Strafsekunden aufgebrummt und fiel so auf den 12.Platz zurück.
René Reinert wurde Siebter. Zusammen holten sie so viele Punkte, dass „Reinert Adventure“ erneut in der Teamwertung den 2. Platz belegte.
Sascha Lenz:
„Teilweise sind die Entscheidung der Stewarts nicht immer leicht nachvollziehbar, doch diesmal hat man endlich mal durchgegriffen.“ meinte Sascha am Sonntagabend. „in erster Linie sind wir aber froh, das Rennwochenende gut überstanden zu haben. Wir putzen den Truck jetzt noch etwas heraus, dann geht’s zur IAA nach Hannover. Dort wird der MAN ausgestellt, und wir haben auch noch ein paar PR-Termine bei den Sponsoren. Von Hannover geht’s direkt nach Le Mans, das ist ein echter Kraftakt.“
Ins letzte Rennen des Wochenendes ging Sascha vom 5. Startplatz aus. Bald schon war er auf die 4. Position vorgefahren. Doch das Führungstrio hatte mittlerweile solch einen Vorsprung herausgefahren, dass Sascha da nicht mehr aufkam. Stattdessen kam Kiss von hinten heran geschossen. Zwischen diesen beiden Kampfhähnen ging zwar gelegentlich erneut recht rustikal zu, doch die Rennkommissare hatten diesmal nichts auszusetzen. So brachte Sascha noch einmal einen 4. Platz nach Hause.